Wie bekomm ich meine Mitbewohner bloß satt?
Es passiert regelmäßig! Ich mache den Kühlschrank auf und es herrscht mal wieder gähnende Leere.
Dabei erinnere ich mich daran, vor zwei Tagen beim Großeinkauf gewesen zu sein.
Mit elendslanger Einkaufliste rücke ich aus, fülle das Wagerl ordentlich an. Die Einkaufssäcke wiegen gefühlt so viel wie ein Babywalross und müssen erst mal in den dritten Stock geschleppt werden. Dann verstaue ich die Lebensmittel unter der hohen Kunst des Schlichtens in unserem kleinen Kühlschrank.
Danach geht es meist ans Kochen, denn jener Teil, der einfach keinen Platz mehr im Kühli findet, muss gleich in den Topf. Ich koche vor, denke ich zumindest. Doppelte Menge muss es sein, vielleicht spare ich mir dann das lange in der Küche stehen am nächsten Tag und wir können von den Resten zehren.
In der Regel werde ich eines Besseren belehrt.
Denn was für gewöhnliche Familien eine doppelte Portion ist, ist bei uns eben nur eine.
Also ist auch heute der Vorrat von morgen schon aufgeputzt. Beim Mittagessen sieht es aus, also ob eine Heuschreckenplage unseren Esstisch heimsucht. Hungrig fallen alle über ihre Teller her, bis nichts mehr übrig ist.
Ausnahme, es schmeckt nicht. Dann sitze ich vier Tage auf einer Riesenmenge Hirseauflauf, den ich mit viel Mühe versuche an den Mann zu bringen. Meist erfolglos…
Mir ist es wichtig, dass wir uns zum größten Teil gesund ernähren, also kommt viel Gemüse auf die Teller. Leider ist dieses vom Sättigungsgefühl nur sehr kurz anhaltend. Nach nicht mal zwei Stunden melden sich meine Mitbewohner zu Wort. „Ich hab schon wieder Hunger.“ oder „Gibt’s noch irgendwas zu essen?“
Also greife ich zusätzlich zu jeder Menge Erdäpfel, Quinoa, Nudeln, Reis und Co. Es werden in unserer bewegungsfreudigen Familie ja ordentlich Kalorien verheizt, die nun wieder zugeführt werden müssen.
Wer hungrig ist, wird grantig. So ist das zumindest bei uns. Also ist neben einer ausgewogenen Ernährung vorwiegend wichtig, alle satt zu bekommen.
Fleisch und Fisch gibt es auch, nach dem Ermessen meine Mitbewohner aber zu wenig. Würde ich die Mengen besorgen, die es braucht, um alle zufrieden zu stellen, wäre das eine Großinvestition in den Fleischwarenhandel. Das verweigere ich allerdings.
Trotz jahrelanger Kocherfahrung stehe ich also noch heute oft ratlos vor dem leergefegten Kühlschrank, dem bis aufs letzte Brösel ausgekratzten Kochtopf und frage mich:
„Wie bekomm ich meine Mitbewohner bloß satt?“